Lehrstuhl für die Geschichte jüdischer Musik 2.49

Jenaer Straße 3
Weimar, 99423
Germany

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Lehrstuhl für die Geschichte jüdischer Musik Lehrstuhl für die Geschichte jüdischer Musik is a well known place listed as University in Weimar , College & University in Weimar ,

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Jüdische traditionelle Musik ist weithin bekannt: jiddische und sephardische Lieder und vor allem Klezmer, diese einzigartige Instrumentalfolklore der osteuropäischen Juden. Das Spektrum der jüdischen Musiktradition reicht jedoch viel weiter, von zweieinhalb Jahrtausende alten Motiven, den so genannten Tropen, bis hin zur Neuen Jüdischen Schule im 20. Jahrhundert. Mit diesem einzigartigen Musikkosmos befasst sich eine neue Professur für die Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, auf die der Pianist und Musikwissenschaftler Prof. Dr. Jascha Nemtsov berufen wurde. Er lehrt seit Beginn des Sommersemesters am gemeinsamen Institut für Musikwissenschaft der Weimarer Musikhochschule und der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Traditional Jewish music is widely known: Yiddish and Sephardic songs and primarily Klezmer: the unique instrumental folklore of the East European Jews. But the scope of the Jewish music traditions comprises much more than this: from the so called "tropes" - musicals motifs which are presumably older than 2500 years - to the "New Jewish School" in the 20th century. A new Chair for the History of Jewish Music at the LISZT SCHOOL of Music Weimar delves with this unique cosmos - hold by Prof. Dr. Jascha Nemtsov. Since summer 2013 he teaches at the combined Institute for Musicology at the LISZT SCHOOL of Music Weimar and the Friedrich Schiller University Jena.

"Die neue Professur schließt eine historisch begründete, gravierende Lücke im Hochschulwesen der Bundesrepublik Deutschland. Es gab bisher keine systematische Erforschung der jüdischen Musikgeschichte an einer deutschen Hochschule. Die neue Weimarer Professur hilft entscheidend bei der Wiederbegründung jüdischen Lebens in Deutschland, indem sie angehenden Kantorinnen und Kantoren musikwissenschaftliches Wissen vermittelt. Zugleich eröffnet sie für alle Studierenden der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar den Blick auf ein bedeutendes Erbe der Musikkultur der Welt. Wir danken herzlich dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für seine weitsichtige Förderung dieses vergangenheits- und zukunftsorientierten Themas".

Prof. Dr. Christoph Stölzl
Präsident der Weimarer Hochschule für Musik FRANZ LISZT

Ermöglicht wird die Einrichtung der Professur durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Zusammenhang mit dem 2011 neu gegründeten "Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS)". Ein Partner des ZJS ist neben den drei großen Berliner Universitäten auch das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam, das sich der Ausbildung von Rabbinern und jüdischen Kantoren widmet. Die Kantorenausbildung wird künftig durch die in Weimar neu geschaffene Professur für die Geschichte der jüdischen Musik unterstützt und in ein größeres Netzwerk eingebettet. Es ist der erste, voll ausgestattete Lehrstuhl für jüdische Musikgeschichte in Europa.

Der Rabbiner und Rektor des Abraham Geiger Kollegs, Prof. Dr. Walter Homolka, zeigt sich zuversichtlich: "Durch die Achse Potsdam – Weimar entsteht eine einzigartige Kombination von Musik und Theologie, um die reiche kantorale Musiktradition für das jüdische Gemeindeleben in Europa fruchtbar zu machen. Das wird international ausstrahlen und zwar auf höchstem Niveau."

Jascha Nemtsov ist Mitglied des Instituts für Jüdische Studien an der Universität Potsdam und des Editorial Board des Milken Archive of Jewish Music (Santa Monica/New York). Seit 2010 wirkt er zudem als Mitglied des Direktoriums und als Leiter des Kantorenseminars des Abraham Geiger Kollegs (Berlin/Potsdam). Er promovierte 2004 und wurde 2007 habilitiert. Seine wissenschaftlichen Arbeiten konzentrieren sich auf jüdische Musik und jüdische Komponisten im 20. Jahrhundert. Die Ergebnisse seiner Forschungen legte er in fünf Monographien sowie vielen weiteren Publikationen vor. Er hielt Gastvorlesungen und gab Meisterkurse an zahlreichen europäischen Universitäten und Musikhochschulen, in Israel, Kanada und in den USA. Im Sommersemester 2011 übernahm er eine Gastprofessur für jüdische Musik und Kultur an der Universität Lüneburg.

Jascha Nemtsov ist neben seinen musikwissenschaftlichen Forschungen auch als Pianist hervorgetreten. Sein besonderes Interesse gilt der Musik jüdischer Komponisten. Bis jetzt nahm Jascha Nemtsov insgesamt 26 CDs mit zahlreichen Weltersteinspielungen auf. Viele seiner CDs wurden international ausgezeichnet, die CD mit Sonaten für Violine und Klavier von Schostakowitsch und Weinberg mit dem Geiger Kolja Blacher erhielt 2007 den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

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