KFG - Die Kraftfahrergewerkschaft 2.22

Liebe Berufskollegin, lieber Berufskollege,
die KFG gibt es bereits seit dem 28.März 1992 als Fachgewerkschaft für Berufskraftfahrer, vertreten mit Landesverbänden in jeder Region Deutschlands.
Wir setzen unsere Prioritäten aber ein wenig anders als die anderen Großgewerkschaften. Natürlich ist Streik auch für uns kein Fremdwort, jedoch sehen wir keinen Sinn darin, Mitgliedergelder für Großveranstaltungen zu verschwenden, wenn es jede Menge andere Möglichkeiten gibt, etwas zu bewegen und den Kolleginnen und Kollegen zu helfen. Sicherlich ist das aushandeln von Tarifverträgen einer der wesentlichen Punkte unserer Arbeit, jedoch nutzt das nur dann etwas, wenn die Arbeitgeber sich im Arbeitgeberverband befinden und an einen solchen Tarifvertrag gebunden sind. Hier sprechen die aktuellen Zahlen leider eine andere Sprache, denn gerade mal 8% aller Speditionen gehören diesem Arbeitgeberverband an!
Die Einstellung zu Gewerkschaften ist unter den Berufskraftfahrern sehr gespalten. Aus unseren Gesprächen mit Kollegen erfahren wir immer wieder, daß kaum jemand an die Hilfestellung einer Gewerkschaft glaubt, oder auf diese vertraut. Immer wieder hören wir: "... es ändert sich ja doch nichts; es sind nur die Lobbyisten, die ihre Interessen durchsetzen; der Fahrer wird immer der dumme bleiben; wenn wir Veränderungen durchsetzen wollen, bekommen wir sofort die Kündigung..."
Die KFG setzt sich für den Fahrer ein, deckt Mißstände und unhaltbare Arbeitsbedingungen auf, steht bei Gerichtsprozessen beratend zur Seite, informiert Behörden über unzumutbare Zustände und Verstöße gegen die Sozialvorschriften und EU-Richtlinien, unterstützt und hilft bei der Gründung von Betriebsräten.
Das sind Projekte, die zwar kaum öffentliche Aufmerksamkeit erregen, aber den betroffenen vor Ort helfen und nicht erst einen langen und steinigen Weg durch die Instanzen der Politik erfordern.
Unabhängig davon sind wir natürlich auch in vielen Verkehrsausschüssen und auch im EU Parlament in Brüssel vertreten, haben über lange Zeit gewachsene Kontakte zu den Behörden, wie BAG, Polizei, Gewerbeaufsichtsämtern, Amt für Arbeitsschutz und den Berufsgenossenschaften.
Aber es muss auch in den Köpfen der Fahrer ankommen, daß Sie sich einer starken Gewerkschaft wie der KFG anschliessen müssen, um Ihre Rechte durchsetzen zu können und von den Erfolgen profitieren zu können. Man kann ja auch nicht zu einer Versicherung gehen und fragen: "Mein Fernseher ist runter gefallen, zahlt ihr trotzdem, wenn ich jetzt Mitglied werde?" Auch wenn wir uns nicht mit den Mitgliederzahlen der Großgewerkschaften messen können (aber dieses Ziel in der Sparte Berufskraftfahrer bald erreicht haben), so ist es doch möglich, sehr vieles zu erreichen, den Zusammenhalt untereinander durch unsere intensive, persönliche Arbeit mit den Fahrern zu verbessern und der Politik zu zeigen, wo Handlungsbedarf besteht oder wo unsinnige Ideen am "grünen Tisch" entstanden sind.

Wir sind soweit, dass die Mitgliedschaft in der KFG zu einem Gütesiegel geworden ist!