Café Walz 3.16

1892 eröffnete August Walz in der Wiesbadener Moritzstrasse eine Bäckerei-Konditorei. Um 1900 kaufte er einem Wiesbadener Stadtbaurat sein typisches Gründerzeit-Mehrfamilienhaus ab, um darin ein Wiener Cafehaus zu eröffnen. Das damals noch am stadtrand gelegene Cafehaus ( der Kaiser-Friedrich-Ring hatte zu dieser Zeit nur eine Fahrspur und einen Reiterweg) und entwickelte sich bald zu einer der ersten Adressen für feinste Kuchen,Torten und Pralinen. Zur gleichen Zeit nahm August Walz seinen Neffen Josef Walz bei sich auf, der bei ihm den Beruf eines Konditor erlernte. Nach der Lehre ging er nach Wien, Leipzig, München und nach Frankfurt am Main, um sich in den besten Cafe's dieser Städte fortzubilden. Danach kam er zurück nach Wiesbaden, legte seine Meisterprüfung ab und übernahm 1912 von seinem Onkel das Cafe.

Es ging stetig aufwärts. Mitte der 30er jahre wurde er Obermeister der Wiesbadener Konditorinnung und behielt diesen Titel über den 2.Weltkrieg hinaus bis 1950. Dann übernahm sein Sohn Kurt, der bei ihm gelernt hatte, nach abgelegter Meisterprüfung das Geschäft. Er modernisierte im Stil der Zeit und eröffnete in Schlangenbad im Taunus eine Filiale. Auch dieses Geschäft lief durch die Tagesausflügler der Region hervorragend. 1970 übergab er die Geschäfte an seine beiden Söhne Klaus und Axel-Peter Walz.

Beide auch Konditormeister, führten sie die Firma bis 1990 zusammen um sich dann zu trennen. Klaus übernahm das Stammhaus, Axel-Peter das Ausflugs-Cafe in Schlangenbad.

Schon davor war die modernisierte Einrichtung im Stammhaus beiden ein Dorn im Auge gewesen. Man sah sich in einem Raum um der intern "unser Museum" genannt wurde, enteckte anhand von alten Bildernsogut wie alle alten Cafehausmöbel und alle alten Lampen und entschloss sich, alles in den Urzustand zurück zu versetzen.

Nach den Aufbauarbeiten der alten Möbel, Bilderrahmen und umrüsten der Gaslampen auf Elektro kan man das Cafe heute im historischen Originalzustand besichtigen. Es wurden die alten Kaffemaschinen dekoriert, ein lupenreiner riesiger Kristall-Spiegel restauriert ( das Pendant hängt im Wiesbadener Kurhaus) und alle alten Bilder sowie die Meisterbrife ausgehängt.

2004 kam in Kochbrunnen nähe eine Filiale dazu. Um das Kuchen und Tortensortiment auszuweiten, wühlte sich Klaus Walz durch die Berge von Rezepten seines Großvaters und enteckte dort solche Schätze wie das Original Sachertortenrezept das er aus Wien mitgebracht hat. Viele Torten, Kuchen und Gebäck die auf diesen Rezepten basieren, kan man heute verkosten.

2005 zog sich der Seniorchef nach und nach aus dem Geschäft zurück. Das Geschäft wird heute von seiner Frau Cornelia und seinem Sohn aus 1.Ehe Michael ( ebenfalls Konditormeister) geführt.

Festtags und Hochzeitstorten in grosser Auswahl gehören heute zu den Spezialitäten des Hauses.