Bad Karlshafen Tourismus 3.5

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Kur- und Touristikinformation, Bad Karlshafen GmbH, Hafenplatz 8
Bad Karlshafen, 34385
Germany

About Bad Karlshafen Tourismus

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Bad Karlshafen
Bad Karlshafen wurde 1699 durch Landgraf Carl zu Hessen an der Mündung der Diemel in die Weser gegründet. Der Landgraf wollte mit dieser Stadtanlage das Stapelrecht in Hann. Münden umgehen und den nördlichsten Punkt seiner Landgrafschaft auf dem Wasserweg mit der Hauptstadt Kassel verbinden. In der Mitte der Stadt bildet der historische Hafen einen besonderen Anziehungspunkt. Obwohl der Kanalbau lediglich 17 km weit bis zur Ortschaft Hümme vorankam, hatte der Hafen in den Anfangsjahren regen Schiffsverkehr zu verzeichnen. Die im schlichten bürgerlichen Barock erbaute Planstadt erhielt nach einer alten Fliehburg im Reinhardswald den Namen "Sieburg". Zu Ehren ihres Gründers wurde sie 1717 in Carlshafen umgenannt.
Die ersten Bewohner in der Planstadt waren Hugenotten. Menschen, die wegen ihres protestantischen Glaubens in Frankreich verfolgt wurden und hier eine neue Heimat fanden. Die Flüchtlinge brachten Handwerksberufe aus ihrer alten Heimat mit, die in Deutschland nahezu unbekannt waren, z.B. Strumpfwirker, Handschuhmacher und Hutmacher.

1730 entdeckte dann der hugenottische Apotheker Jacques Galland die Solequellen. Er erkannte die Bedeutung seiner Entdeckung und berichtete der landgräflichen Regierung von seinem Fund. Die Quelle wurde gefasst. 1763 wurde eine Saline, bestehend aus Pumpwerk und drei Gradierwerken aufgebaut. Es begann der Handel mit Salz. 1835 trat Hessen dem Zollverein mit Preußen bei, wonach die Salzgewinnung eingestellt wurde, um die norddeutschen Salzstädte zu stützen.
1838 wurde ein erstes Badehaus errichtet und die Solequellen zu Heil- und Kurzwecken genutzt. Die heilkräftige Sole wurde vor allem bei Asthma, Rheuma, Ischias und Bronchitis zur Behandlung der Kurgäste eingesetzt. Einen weiteren Aufschwung des Heil- und Kurwesens brachte dann in 1955 die Anerkennung als Sole-Heilbad.
Den Titel "Bad" erhielt die Stadt im Jahr 1977 nach jahrelangen Vorbereitungen als absoluten Höhepunkt in der weiteren Entwicklung des Kurortes. Das Deutsche Hugenotten-Museum wurde 1980 in einer ehemaligen Tabakfabrik eingeweiht.
Ein neues Gradierwerk an der Weserpromenade wurde 1986 errichtet und 2004 eröffnete die Weser-Therme mit einer außergewöhnlichen Saunalandschaft.
Im gleichen Jahr wird eine neue Solequelle erschlossen. Aus 1.150 m Tiefe sprudelt diese Quelle mit einem Salzgehalt von 23% und einer Vielzahl von gelösten Mineralstoffen. Das Heilwasser wird heute im Kurzentrum, am Gradierwerk und in der Weser-Therme genutzt.

Helmarshausen
Der Stadtteil Helmarshausen weist eine über 1000-jährige Geschichte auf. 944 gab es die erste Erwähnung des Königshofes "Helmerateshusa", denn König Otto I. schenkt diesen der edlen Frau Helmburg. 997 war Helmarshausen im Besitz des Grafen Eckhard v. Reinhausen, der zusammen mit seiner Frau Mathilda das Benediktinerkloster Helmarshausen stiftete, und es mit großem Besitz ausstattete. Das Kloster wurde als Reichsabtei ausgestattet, d.h. Verleihung des Markt- Münz- und Stadtrechtes. 1017 hebt Kaiser Heinrich II. die Reichsfreihet auf und unterstellt das Kloster dem Bistum Paderborn.
Die Übergabe erwies sich als recht günstig, denn in den folgenden Jahren erlebte das Kloster seine höchste Blütezeit. 1080 gelang es dem Abt Thietmar die wirtschaftliche Stellung des Klosters so zu festigen, dass große Bauvorhaben durchgeführt werden konnten.
Im Kloster selbst entwickelten sich bedeutende Kunstwerkstätten, in denen um 1100 der geniale Künstler Mönch Roger vornehmlich als Goldschmied tätig war. Es entstanden Reliquiare, Schreine und Leuchter für Kirchen und Dome. Kunstgegenstände aus dieser Zeit können heute in den Bistümern Paderborn und Fritzlar besichtigt werden.
In den Folgejahren stellten die Benediktiner unter Mönch Herimann im Sciptorium des Klosters eine Vielzahl von herausragenden Evangeliaren her. Das bedeutenste Werk dieser Buchmalkunst war das Evangeliar Heinrich des Löwen, das 1983 in einer Aufsehen erregenden Versteigerung bei Sotheby´s in London für 32,5 Millionen DM von der Bundesrepublik Deutschland für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erworben wurde. Das Original befindet sich in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.
Eine Faksimile Ausgabe befindet sich heute im Museum Altes Rathaus in Helmarshausen und ist dort zu besichtigen.