Rotes Haus 4.26

Dies uralte Gasthaus ist anders als andere: ein Leckerbissen eigener Art, ein „gut Ding“, ja als Bauwerk das beste Stück der Stadt Dornbirn und weit darüber hinaus. „Gut Ding“ aber „will Weile haben“! Auch die Besucher, sollen sich hier Muße zu einem Blick ins Gestern und Vorgestern gönnen, einen bedächtigen Schluck von der Atmosphäre des schönen Hauses kosten.

Anno 1639 erbauten Michael Tanner und seine Frau Verena, geb. Rhomberg, das Rote Haus. Die späteren Besitzer Danner - Rhomberg haben Dornbirn in langer Geschlechterfolge Ammänner und Stabhalter gestellt. Als Wohnhaus, Gasthaus, auch als Tanzhaus diente das „Rote Haus“ und war damit nicht nur Ort für Feiern und Feste, sondern auch etwas wie Börse, Rathaus und Räumlichkeit zur Abwicklung amtlicher und geschäftlicher Vorgänge, sagen wir im Gebiet der vielen Römerfunde ruhig, eine Art Forum unter Dach.

Die bedeutendsten Entscheidungen für das Wohl der Gemeinde wurden hier getroffen. 1655 beschloss man unter Ammann Bartle Zumtobel, Dornbirn aus der Leibeigenschaft der Grafen von Ems zu befreien, welchen Entschluss Ammann Kaspar Rhomberg 1771 verwirklicht und von der Freitreppe des Roten Hauses feierlich der Bürgerschaft verkündet hat. Damit war die Voraussetzung für die kommende wirtschaftliche und industrielle Entwicklung Dornbirns gegeben.

1954 wurde das Rote Haus vor dem sicheren Verfall und dem beabsichtigten Abriss durch die Stadt von August Rhomberg und seiner Frau Elfriede Rhomberg gerettet und außen wie Innen, mit hohem Aufwand, stilecht restauriert. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass das schönste und älteste Rheintalhaus der Stadt erhalten blieb.